Rock im Park 2025 – Tag 3
Rock im Park Jubiläum – 30 Jahre und kein bisschen älter! – Lauter Überraschungen an Tag 3
Am dritten Tag der Jubiläumsausgabe hieß für die Festivalgemeinde Wecker stellen und seeeeeehr früh aufstehen, denn gleich drei weitere Geburtstagsgeschenke warteten auf die Parkrocker*innen.
Very Special Guests am Sonntag sorgten für Andrang
11:15 Uhr am frühen Sonntagsorgen, trübes Wetter, schlimmer Kater und trotzdem volles Haus vor der Utopia Stage? Das gab es noch nie, aber in diesem Jahr war eben alles etwas anders. Schon lange waren drei „Very Special Guests“ für Rock im Park (und Rock am Ring) angekündigt, ihre Identität jedoch geheim gehalten. Kurz vor dem Festival wurde dann doch verraten, dass Knocked Loose einer der drei Überraschungsacts ist, aber wer waren die beiden anderen? Die Spekulationen reichten von Kraftklub, über Electric Callboy bis hin zu Linkin Park. (Ok bei Letzteren handelte es sich eher um einen Wunschtraum, aber hoffen durfte man ja.)
Als dann um kurz nach elf der Vorhang gelüftet wurde, waren es die Sportfreunde Stiller, die mit großer Freude in die Menge grinsten. In ihrem „Willkommen Zuhause“ Set hatten sie all ihre großen Hits im Gepäck – die sie schon so oft vor genau dieser Kulisse für ihre Fans gespielt hatten. Und sie hatten so viel Spaß daran wieder mit ihren Fans auf dem Zeppelinfeld zu feiern. Nach dem Motto je mehr, desto besser brachten die Sportis dann gleich auch noch ein paar Freunde mit. The Subways performten mit ihnen „Rock’n‘ Roll Queen“ und Soffie ließ sich von den Sportfreunden bei ihrem Hit „Für immer Frühling“ begleiten. Was für ein aufregender Auftakt für den letzten Tag.
Italo-Schlager bei Rock im Park?!
Gegen Mittag wurde es dann so richtig voll auf dem Zeppelinfeld und die Spannung wurde immer größer? Als dann um kurz vor 13.00 Uhr Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys auf der Bühne standen fielen die Reaktionen des Publikums ganz unterschiedlich aus. Von großer Freude über verhaltenem Applaus bis hin zu Fluchtverhalten gab es alles. Die Italo-Schlager-Kombo nahm es mit Humor und stellte sich erst einmal ausgiebig vor.
Seit den 80er Jahren seien sie in dieser Formation unterwegs und feierten selbst ihr 36-jähriges Bestehen. Spätestens jetzt sollte auch dem letzten Unwissenden klar geworden sein, dass die sechs Jungs sich selbst und ihre Musik nicht ganz so ernst nehmen. Als dann endlich ihr Hit „Bella Napoli“ gespielt wurde, stimmten auch die anfangs eher skeptischen Zuschauer*innen mit ein und schunkelten gemeinsam zur Schlagermusik.
Zeit für etwas mehr „Routine“
Nach so vielen Überraschungen ging es dann weiter im Programm. Zu sehen und zu erleben gab es noch so einiges! Weezer, A Day to Remember, Mia Morgan, Bring Me The Horizon, K.I.Z u.v.m… standen Sonntag noch auf dem Stundenplan.
Mit LØLØ betrat eine kanadische Musikerin die neue Atmos Stage, die sich selbst als die am wenigsten rockige Künstlerin des Festivals bezeichnete. Die Performance der TikTokerin und die quietschbunte Bühne inkl. putzigem Roboter hatte auch so gar nichts mit den spektakulären Feuershows ihrer Festival-Kolleg*innen bei Rock im Park gemein.
Aber die Fans liebten es!!! Mit Ihrer Mischung aus Alternative Rock, Indie Pop und Punk passte sie nämlich doch sehr gut ins Line-up und das Publikum hatte sehr viel Spaß und feierte trotz Nieselregen mit ihr eine große Party.
Ausgiebig gefeiert wurde auch bei Frank Turner & the Sleeping Souls. Crowdsurfer*innen und Moshpitsüchtige waren vor der Mandora Stage genau richtig. Der sympathische Brite, der mit einem Augenzwinkern verkündete wie „perfekt“ sein Deutsch sei, hatte so viel Spaß mit seiner Gitarre, den Sleeping Souls und den Fans, dass man einfach mitmachen musste. Sein Folk-Pub Sound lässt auch gar keine schlechte Laune zu. Wen kümmerte es da, dass es während seines Auftrittes wieder mal zu nieseln begann?
Feine Sahne Fischfilet, Biffy Clyro und The Prodigy – für jeden Geschmack etwas bei Rock im Park dabei!
Parallel zu Feine Sahne Fischfilet spielte Biffy Clyro auf der Utopia Stage. Da fiel die Entscheidung wirklich schwer – hat man Bock auf Party, Saufen und deutschen Punk oder auf guten, ehrlichen alternativ Rock aus Schottland, ohne viel Gedöns und Schnick-Schnack? Musikliebhaber entschieden sich für die Schotten und konnten sich über eine tolle Show, gefühlvolle Songs und die nackten Oberkörper von Frontman Simon Neil und Bassist Ben Johnson freuen.
So eingeheizt konnte man dann gerade noch so die letzten Moshpits von Feine Sahne mitnehmen, bevor es dann bei The Prodigy noch einmal legendär wurde. Vor 10 Jahren waren sie das letzte Mal im Park zu Gast – damals noch mit Frontman Keith Flint. Nach seinem Tod 2019 war nicht klar ob und wie es mit den Briten, die in ein ganzes Jahrzehnt musikalisch prägten, weitergehen sollte. Aber nun sind sie endlich wieder da. Im Park zeigten sie, dass sie es noch immer draufhaben und zerlegten die Mandora Stage.
Mit einer spektakulären Lasershow, „Smack My Bitch Up“, „Breath“, „From Outta Space” und allen ihren Evergreens kam ordentlich 90er Feeling bei Rock im Park auf. Auch wenn ohne Keith etwas fehlte, wurde laut mitgesungen (oder eher geschrien, bis die Stimme heiser wurde), wild getanzt und als MC Keith Palmer dann auch noch die Bühne verließ und als Warrior durch die Menge schritt, rastete der Park komplett aus. Ein bombastisches Erlebnis für die Augen, mit garantiertem Klingeln in den Ohren.
Unser Fazit vom diesjährigen Rock im Park?
Klug war es nicht (im Regen zu tanzen, im Schlamm zu Pogen und bei seiner Lieblingsband so laut zu Kreischen, bis die Stimme weg ist) – ABER GEIL!
Und wer jetzt noch nicht genug hat, der kann sich schon Tickets fürs nächste Jahr sichern. Aber es heißt schnell sein, denn schon 20 Minuten nach Verkaufsstart waren die ersten 20.000 Tickets weg! 2026 verspricht wieder GROSSARTIG zu werden, dann hoffentlich mit etwas weniger Wetter, aber genauso fantastischen knapp 90.000 Freunden.
Schaut auch gern beim Tag 1 und Tag 2 von Rock im Park rein.
Fotos & Text by Mathias und Jana
Biffy Clyro
Frank Turner ATSS
Knocked Loose
LOLO
Roy Bianco Und die Abbrunzati Boys
Sportfreunde Stiller
The Prodigy
Mehr Infos wie auch bei Tag 1 und Tag 2 erwähnt, auf der Webseite von Rock im Park selbst und sobald es wieder neue Infos gibt – auch hier. 🙂