Taubertal 2025 – der Samstag
Der diesjährige Samstag beim Taubertal Festival stand zu einem großen Teil unter dem Punk(rock), Rap und Pop/Rock Einfluss. Aber auch ein wenig Metal war dabei.
Kontra K, 01099, Madsen, Irie Révoltés, Team Scheisse, Heisskalt, Betontod, Revnoir und Thormesis waren mit dabei. Übrigens, wenn ihr den Bericht zum Freitag auf dem Taubertal Festival verpasst habt, könnt ihr ihn natürlich noch einmal über den markierten Link nachlesen. Hier haben wir übrigens auch noch ein paar Fotos aufgefüllt. 😉
Am Samstag gab es also überwiegend für Freunde der Deutschen Musik etwas auf die Ohren. Während Betontod, Madsen und Irie Révoltés eigentlich keinen gemeinsamen Stil pflegen, so vereint doch alle drei Bands immer wieder ein großes Thema bzw. zwei Themen – wenn auch unterschiedlich intensiv: Politik und Gesellschaft. Und genau das macht das Taubertal Festival wieder aus – einfach Menschen jeglicher Art ansprechen und vereinen!
Soziale Gerechtigkeit – bei den Bands auf dem Taubertal ein großes Thema!
Betontod spiegeln hier eher Texte der Arbeiterklasse wieder, die sich für Antifaschismus, Rebellion und gesellschaftlichen Widerstand einsetzen. Während Madsen zwar auch die gesellschaftlichen Reflexionen und Missstände aufgreifen, aber eher in eine hoffnungsvolle Richtung gehen und selbst bei ernsteren Themen positiv gestimmt bleiben. Freundschaft, Selbstfindung und Liebe spielen bei Madsen eine ebenso große Rolle.
Die Irie Révoltés hingegen sind wohl von allen drei genannten Bands die, die am meisten bei ihrer Musik auf die Themen soziale Gerechtigkeit, Antirassismus und Antikapitalismus eingehen. Ihr Mix aus Ska, Hip Hop und Reggae-Elementen kommt gut beim Publikum an – so auch im Taubertal.
Aber auch Themen wie Umweltschutz, Bildung und Flüchtlingsrechte finden Platz in den häufig zweisprachigen Songs (Deutsch und Französisch).
01099 sind ebenfalls im Rap zu Hause. Die junge Band die sich nach der Postleitzahl ihres Heimatortes, Dresden-Neustadt, benannt hat, kam im Taubertal ebenfalls gut an. Mit bereits vier veröffentlichten Alben zählt die Band gar nicht mehr wirklich zu den Newcomern.
Bekanntheit erlangten sie wohl 2020 durch ihren Song “Frisch”, der über verschiedene Plattformen, wie z.B. Tik Tok, verbreitet wurde. Die Platte “Altbau” aus dem Jahr 2022 erreichte Goldstatus, die folgenden Alben “Blaue Stunden” und “Kinder der Nacht” konnten sich auf Platz 1 der Albumcharts platzieren.
Da sich ihre Texte am aktuellen Geschehen orientieren – ohne dabei politisch zu werden, ziehen die Dresdner auch entsprechend ein junges Publikum an – und dieses war am Samstag beim Taubertal zahlreich vertreten und feierte mit den Sachsen.
Rap mit dem Headliner Kontra K
Dass die Mehrheit nur für Kontra K am Samstag beim Taubertal Festival anwesend war, lässt sich pauschal auf jeden Fall nicht sagen. Jede der Bands, die am Nachmittag auf der Hauptbühne auftraten, zog ihre eigene große Fanmenge an.
Sicher ist aber, dass die Massen selbstverständlich auch zu Kontra K strömten. Während die Künstler:innen am Nachmittag – wie angesprochen – überwiegend politische Themen aufgriffen, so geht es bei Kontra K überwiegend über persönliche Erlebnisse.
Selbstmotivation, Disziplin und Durchhaltevermögen stehen im Mittelpunkt. Sein Markenzeichen bzw. Logo, welches Kontra K u.a. auf seinen In-Ears trägt, der Wolf, symbolisiert diese Dinge noch einmal. Stärke, Durchsetzungsfähigkeit und ja, durchaus auch “Rudelgeist” werden mit dem Tier symbolisiert.
Aber natürlich versteckt sich hinter einer so rauen Schale auch oft ein weicher Kern, die Verlustängste, Zweifel und auch durchaus Kämpfe mit sich selbst austrägt. Beim Taubertal fragte Maximilian Tibor Albert Diehn (so Kontra Ks bürgerlicher Name) auch mehrmals, ob alle anwesenden Menschen gesund sind, es allen gut gehe.
Songs wie “Letzte Träne”, “Diese eine Melodie” oder auch “Narben” standen am Samstag auf der Setlist und beeindruckten nicht nur das weibliche Publikum.
Punkrock und Metal auf der Sounds For Nature Stage
Revnoir sind hierzulande noch nicht vielen bekannt. Der Name lässt es bereits vermuten: die Truppe stammt aus Frankreich. Ihre Debüt-EP erschien 2024. Gegründet wurde die Band 2021 und stand 2023 das erste Mal auf der Bühne.
Einflüsse von Metalcore, Rock und Dark Electro sind das Markenzeichen der Band. Wir sind uns sicher, von ihnen werden wir noch einiges hören. Im Taubertal waren die Metal Fans auf jeden Fall angetan und feierten am heißen Samstag gemeinsam mit den Franzosen.
Mit Team Scheisse stand auf der Sounds For Nature Band ein Mix aus Punk- und Punkrock auf der Bühne. Die Bremer Truppe hat ähnlich, wie ihre Hip Hop und Rap Kolleg:innen, recht sozialkritische Texte am Start und tendiert, wie es sich für Punkrock gehört, zum rebellischen Flair.
Gegründet wurde die Band 2015 und hat sich seit dem in der Szene einen Namen gemacht. Am Samstag konnte man die Band und das Publikum beim ausgelassenen Feiern beobachten – oder, na klar, am besten selbst mitmachen. Erst recht, wenn man sich selbst nicht so ernst nimmt.
Schließlich sollten noch Thormesis auftreten. Sie hatten quasi Heimspiel. Die Band stammt aus Rothenburg ob der Tauber und hat sich bereits 2006 gegründet.
Auch wenn die Band schon einige Wechsel in der Besetzung hatte, so machen sie nach wie vor ihr Ding und spielen einen Mix aus Extreme Metal und Post Rock.
Allgemeine Infos gibt’s wie immer auf der Webseite vom Taubertal – wie z.B. der schon bald startende Verkauf der Tickets für das Jubiläum 2026!