Marsimoto macht Heidelberg GREEN
Nicht nur eingefleischte Fans kennen Marsimoto. Hin und wieder übernimmt das maskierte Alien-Alter-Ego von Materia auch einfach dessen Live-Shows. Marsi war auch schon öfter solo unterwegs und veröffentlichte eigene Alben. Doch damit soll jetzt Schluss sein.
Im April dieses Jahres veröffentlichte der kiffende Marsianer leider sein letztes Album „Keine Intelligenz“ und begab sich im November auf eine Abschiedstournee, bevor er den Heimweg zu seinem Heimatplaneten antreten wird.
In grünem Rauch gehüllt, mit glänzender Kleidung, hoch gepitchter Stimme und ordentlich Lasern im Gepäck betrat Marsimoto am Mittwochabend die Halle02. Mit „Die Letzte Tour“ machte das Alien noch einmal Halt in Heidelberg, bevor es von Marteria nach über zwei Jahrzehnten in den Ruhestand geschickt werden soll. Der vielleicht nicht ganz ernstgemeinte Grund für den Abschied: mit der Cannabis-Legalisierung ist die Mission des Aliens hier auf Erden erfüllt.
Nach sechs Studioalben und jeder Menge ausverkaufter Konzerte mussten die Heidelberger Fans nun also Tschüss sagen. Aber natürlich wurde nicht geweint – im Gegenteil! Das Finale wurde zu einer ausgelassenen, großen, grünen Party. Marsi tauchte Heidelberg in grüne Nebelschwaden, ließ die Menge tanzen und rappte mit seinen Fans um die Wette. Grün war die Farbe des Abends. Nicht nur das Alien, auch das Publikum trug, dem Anlass angemessen, grün und war teilweise maskiert. Es wurde nicht nur gemeinsam getanzt und gefeiert. Auch ein bisschen wehmütig schwelgte Marsi zusammen mit seinen Fans in Erinnerungen. Er blickte zurück auf 20 Jahre Rap-Geschichte und tolle Partys im Karlstor-Bahnhof. Wen wundert es da, dass auch die ein oder andere „süßliche“ Duftwolke durch die Halle waberte.
Glück hatte, wer noch Karten für die letzte Show in Heidelberg ergattern konnte, denn die Halle02 war restlos ausverkauft.
Als Support brachte Marsi den Nachwuchskünstler Luzey mit. Der 17-Jährige ist übrigens niemand anderes als der Sohn von Marten Laciny/ Marteria, der zeigte, dass er so einiges von seinem Vater gelernt hat.
Ob es wirklich ein Abschied für immer ist, bleibt abzuwarten. Niemals geht man so ganz und vielleicht schaut das bekiffte Alien ja mal wieder auf der Erde und am besten in Heidelberg vorbei? Schließlich gibt es jede Menge anderer Themen, die mit witzigen und gesellschaftskritischen Texten beackert werden sollten.
Fotos & Text (c): Mathias Utz – folgt ihm auf Instagram!