Fit For A King in der Batschkapp Frankfurt
Sommerzeit ist Festivalzeit. Aber auch die Zeit in der viele Bands ein paar Clubshows einschieben, um die freien Tage zwischen den Festivalauftritten zu überbrücken. So haben Fit For A King sich dazu entschlossen in Deutschland 3 Shows abseits der Festivals zu spielen um auch u.a. ihr neues Album Lonely God zu promoten.
Und weil eine Band alleine sich meistens nicht lohnt, packen die Metalcore Urgesteine noch, die ebenfalls aus Texas stammende, Hardcore Power von Kublai Khan TX dazu. Aber auch das ist noch nicht genug, weitere Unterstützung gab es von Crystal Lake und Bane. Neben Saarbrücken und Leipzig, machte diese mächtige Line-Up auch am 12.08. Halt in der Batschkapp in Frankfurt.
Saunaaufguss ala Crystal Lake
Bei entspannten 35 Grad und mit 18:00 Uhr recht frühen Einlass wurde im Laufe des Abends in der fast ausverkauften Batschkapp eine kleine Sauna. Doch als um 19:00 Uhr pünktlich Crystal Lake starten, lässt es sich noch aushalten, da noch nicht alle Fans eingetroffen sind. Und meiner Meinung nach haben sie das bereut, die japanisch-amerikanische Band feuert von Sekunde eins aus allen Rohren und ihr Mix aus Metalcore, Hardcore und Deathcore ließ direkt die ersten 2-Stepper und Pits in Erscheinung treten. Das Quintett legt den Grundstein für einen Abend voller Power, trotz der sengenden Hitze. Nach 30 Minuten ist das Set auch schon vorbei, einerseits gut zum Durchatmen, andererseits sehr schade, da ich Crystal Lake sehr gefeiert habe.
Nach einer kurzen Umbaupause waren dann Bane an der Reihe. Die US-Amerikaner aus Massachusets gibt es schon seit 1994, allerdings waren sie von 2016 bis 2024 getrennt. Bane hauen der sich füllenden Halle ihren Oldschool Hardcore um die Ohren, werden dann aber doch etwas weniger gefeiert als noch zuvor Crystal Lake. Die Stimmung ist nicht schlecht, aber etwas verhaltener als zuvor. Nichtsdestotrotz geben die 5 alles und halten das Energielevel weiter auf dem allerhöchsten Standard. Wie Sänger Aaron Bedard allerdings es schafft in seiner Regenjacke (interessante Kleiderwahl bei über 30 Grad) nicht komplett zu zerfließen ist mir ein Rätsel. Nach knapp 25 Minuten sind die Oldschool Hardcorer aber auch schon durch, und die Batschkapp wird immer mehr zur Sauna.
Kublai Khan TX mit Headliner Set
Dritte und vorletzte Band des Abends waren die Texaner von Kublai Khan TX. Das Quartett rund um Matt Honeycutt haben ein gewohnt minimalistisches Auftreten. Kein großes Bühnenbild, nur das Backdrop, die vier Bandmitglieder und ihre Instrumente und dann harte Breakdowns mit ein Pinch Harmonics und die Fans dazu animieren die Halle abzureißen. Und was soll ich sagen? Es funktioniert immer wieder aufs neue. Ein Moshpit folgt dem nächsten, gelegentlich mal von diversen Walls of Death unterbrochen. Der Sound ist einfach brachial und gewaltig und Matts tiefe Vocals tragen ihr übriges dazu bei. Man sieht der Band an wie viel Spaß sie haben und wie sehr sie es genießen die Crowd eskalieren zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt dürfte wohl keiner mehr trocken sein, die Temperaturen dürften an der 40 Grad Marke gekratzt haben – innerhalb des Konzertsaales. Aber einer Band aus Texas dürfte das wohl nicht allzu viel ausmachen 😉 . Mit 40 Minuten ist das auch schon, gemessen an Hardcore Standards, nahezu ein Headliner Set, das die Jungs abliefern.
Fit For A King geben uns den Rest
Für mich kam nun endlich mein persönliches Highlight, der Headliner, die Texaner von Fit For A King! Leider habe ich die letzten zwei Jahre die Band zweimal aufgrund von Krankheit verpasst, umso glücklicher war ich jetzt im Fotograben, als die Jungs mit dem neuen Album Lonely God im Gepäck auch direkt mit drei Songs von besagter Neuerscheinung starten. Sänger Ryan Kirby ist beeindruckt wie textsicher die neuen Songs schon sitzen und “No Tomorrow” wird ebenso stark mitgesungen, wie die titelgebende Zeile von “Begin The Sacrifice” mitgebrüllt. Gänsehaut schon im Fotograben. Aber es fehlen natürlich auch nicht die Klassiker wie “Reaper”, “Breaking The Mirror” oder “When Everything Means Nothing“. Wie schon die anderen Bands den ganzen Abend lang, machen auch Fit For A King keine halben Sachen und powern durch ihr Set mit voller Energie. Selbstverständlich finden auch Worte der Dankbarkeit ihren Weg ins Set. Hier wurden wirklich die allerletzten Energiereserven von den Fans mobilisiert und eine Sauna wäre eine Abkühlung gewesen. Fit For A King beenden ihren Auftritt mit Backbreaker als Zugabe und versprechen bald wieder auf Tour zu kommen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Verschwitzt, leicht dehydriert, aber glücklich verabschiede ich mich noch von meinen üblichen Konzertbuddys, die man ja immer wieder antrifft und trete die Heimreise an. Ein sehr starkes LineUp und alle Bands haben wirklich abgerissen!
Fotos und Text by Kevin Richter
Crystal Lake
Bane
Kublai Khan
Fit For A King
Schaut auch gern in andere Berichte der Batschkapp Frankfurt rein, wie z.B. Trivium.