Das war das Rockharz 2025
Auch in diesem Jahr war das Rockharz Festival wieder ausverkauft, die Stimmung trotz unbeständigem Wetter auf dem Höhepunkt!
Drei Tage Rockharz sind wieder einmal Geschichte. Anfang Juli ging es im Harz wieder rund! Zahlreiche Bands haben auch in diesem Jahr wieder die Rock- und Metalherzen höher schlagen lassen. Mit dabei waren in diesem Jahr u.a. Apocalyptica (die übrigens in diesem Jahr spontan eingesprungen sind), April Art, Clawfinger, Frog Leap, In Extremo, Powerwolf oder auch Saxon. Um nur einmal ein paar Bands zu nennen.
Das Publikum trotzte dem Wetter, welches sich eigentlich mehr nach April, als nach Juli anfühlte und feierte ihre Künstler:innen beim Rockharz wie in jedem Jahr wieder ausgelassen. Windböen konnten dem Publikum und den Bands genau so wenig anhaben, wie brütende Hitze.
Mittwoch und Donnerstag beim Rockharz 2025
Die Grindcore Band Excrementory Grindfuckers eröffneten auf der Dark Stage das Rockharz Festival 2025. Wikipedia beschreibt ihre Musik mit folgenden Worten: eine „humoristisch-satirische Mischung von Popmusik und deutschen Schlagern mit Grindcore“ – joa, mehr fällt uns da auch nicht ein. 😀 Das Publikum feierte die Hannoveraner Band und den gelungenen Auftakt des Festivals.
April Art standen ebenfalls am Freitag auf der Dark Stage auf der Bühne und brachten mit Frontfrau Lisa-Marie die Crowd zum Tanzen. Wer die Shows von April Art einmal gesehen hat, weiß, dass „Energiebündel“ für Lisa-Marie noch untertrieben wär. Die quirlige Frontfrau ist eine „Rampensau“ im absolut positiven Sinne. Und das zeigte sie auf dem Rockharz einmal mehr. Ganz klar, dass der aktuelle Song „Karma Is A Beach“ nicht fehlen durfte. Ein Geheimtipp sind April Art aber eigentlich schon lang nicht mehr. Schließlich waren in der jüngsten Vergangenheit viele ihrer Clubshows ausverkauft und auch die im Herbst anstehende Tour verzeichnet schon die ein oder andere ausverkaufte Location.
Weiter ging es mit u.a. Insomnium, Dark Tranquillity und Apocalyptica. Wer die Bands kennt weiß, dass es hier nun Metal aus Finnland und Schweden zu hören gab. Death Metal, Melodic Deathmetal und Progressive Rock standen hier im Mittelpunkt.
Während das Publikum bei den Cellisten aus Finnland den Gesang übernahm (vorzugsweise natürlich bei den bekannten Metallica-Stücken), zogen bei Insomnium die Crowdsurfer ihre Runden. Dark Tranquillity überzeugten mit alten und neuen Stücken. Ganz klar warum, die Band blickt inzwischen auch schon auf über 30 Jahre Bandgeschichte zurück. Da wäre es fatal, nur die neuen Stücke aus der aktuellen Platte „Endtime Signals“ zu spielen.
Schließlich ließen Clawfinger noch einmal richtig die Bühne beben. „Do What I Say“ – ihr wohl bekanntester und größter Hit, brachte die Menge zum Toben.
Schließlich konnte der Headliner Saxon an den Start gehen. Die Urgesteine des Metal ließen es mit Songs wie „Heavy Metal Thunder“ oder auch „Wheels Of Steel“ oder auch „Dogs Of War“ die Menge brodeln. Wer nun denkt, die Männer von Saxon sollten langsam aber sicher in Rente gehen, den müssen wir enttäuschen. Die Band aus dem UK denkt gar nicht drüber nach, aufzuhören. Warum auch? Solange sie Spaß haben, fit sind und das Publikum nach wie vor begeistern, gibt es keinen Grund, nicht mehr auf der Bühne zu stehen!
Schließlich beenden Soulfly den ersten Abend beim Rockharz. Rund eine Stunde spielt die Band, das Publikum feiert nach wie vor ausgelassen und läutet langsam aber sicher die erste Nacht auf dem Festivalgelände ein.
Der Donnerstag ging bereits kurz vor 12 Uhr mittags los. Deliver The Galaxy eröffneten den zweiten Tag beim Rockharz. Asenblut, Kupfergold und Mister Misery schlossen sich an, um auch hier nur ein paar Bands zu nennen.
Schließlich konnte sich bei einer in pink getauchten Bühne nur eine Band ankündigen: J.B.O. waren nun in den frühen Abendstunden an der Reihe! Keine andere Metal-Band spaltet wohl die Gemüter mit ihrem Fun-Metal so sehr, wie J.B.O. Bunt, laut, schrill – und das trotz des Schicksalsschlags von Sänger Hannes. Er erlitt im letzten Jahr einen Schlaganfall, was man ihm -wenn man es nicht weiß- auf der Bühne nicht anmerkte. Er und die restliche Band feierten gemeinsam mit dem Publikum.
Schließlich sollte es mit den Warkings, Sodom und Versengold weitergehen. Power-Metal, Thrash-Metal und Folk-Rock begleiteten das anwesende Publikum langsam in die Nacht. Begleitet von viel Pyro, Hits zum Mitgröhlen und Crowdsurfern feierten die Bands den Donnerstagabend.
Weiter ging es dann schon mit King Diamond, Heaven Shall Burn und Nachtblut. Der aufmerksame Fan und Metal-Liebhaber weiß, dass es Frontmann Marcus Bischoff von Heaven Shall Burn leider nach wie vor noch nicht gut geht. Für Ihn übernimmt aktuell Britta Görz – die ihren Job mehr als gut macht.
Das Publikum nahm Britta und ihren Gesang bestens auf, bedankte sich mit Circlepits und reichlich Applaus. Marcus will, so seine Ansage ans Publikum am Ende des Sets, beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder selbst dabei und natürlich fit sein.
Freitag und Samstag beim Rockharz
Müdigkeit is‘ nich beim Festival, schon gar nicht beim Rockharz. Hier ging es nun am Freitag und Samstag noch einen Ticken früher, um 11:20 Uhr, los.
Freitag begeisterten Bands wie Defects, Harpyie, Any Given Day, Die Kassierer, Gloryhammer, Mono Inc., Cradle Of Filth und der Headliner – Powerwolf!
Folk Metal, Death Metal, Metalcore – ach, alle Genre brauchen wir sicher nicht mehr aufzählen. Es gab am Freitag sowie Samstag wieder für jeden Geschmack etwas zu hören und sehen.
Besonders erwähnen wollen wir an dieser Stelle u.a. Gloryhammer, die eine Art „Best Of“ spielten. Die Schotten begeisterten die Rockharzer mit Power Metal und brachten alle zum singen, tanzen und feiern. Die Fans feierten zu Tracks wie „Universe Of Fire“, „Fly Away“ und „The Land Of Unicorns“. Wenn auch nicht ganz so bunt und schrill wie J.B.O. aber mindestens genau so sehens- und hörenswert. Wer Gloryhammer mit Frontmann Sozos Michael noch nicht live gesehen hat, sollte dies dringend einmal nachholen.
Gleiches gilt übrigens für Powerwolf. Die Show der Saarländer muss man als Metal-Fan unbedingt auf seiner Bucketlist haben und im Idealfall auch schon abgehakt haben. Spätestens wenn Powerwolf im nächsten Jahr wieder die Arenen des Landes bespielen, solltet ihr dabei sein. Denn neben Pyro und einmaligen Bühnenbildern begeistern Frontmann Attila Dorn und seine Männer auch noch mit ihren stets perfekten Gesichtern, Spielfreude und na klar, in erster Linie auch mit ihrer Musik!
„Army Of The Night“, „Bless ‚em With The Blade“, „Heretich Hunters“ oder auch „We Drink Your Blood“ sind nur einige Songs, die beim Rockharz auf der Setlist standen. Was uns da wohl auf der kommenden Tour 2026 erwartet? Wir sind gespannt!
Schließlich begeisterten am finalen Festival-Tag noch Bands wie Frozen Crown, Visions Of Atlantis, Combichrist, Frog Leap, Mr Hurley & Die Pulveraffen, Dragenforce und na klar, der Headliner: In Extremo!
Frozen Crown traten mit neuer Gitarristin (Alexandra Lioness) an, die ihren Job sehr gut machte. Auch wenn das Set nicht ganz so lang war, wie bei den Kolleg:innen, aber in 30 Minuten kann auch eine Band wie Frozen Crown die Menge begeistern!
Visions Of Atlantis sind mit ihrer Frontfrau Clémentine Delauney inzwischen auch mehr als gern gesehene Gäste, wenn es um Festivals wie das Rockharz geht. Mit knapp 40 Minuten Spielzeit begeistern sie die Menge mit Songs wie „Pirates Will Return“, „Clocks“ oder „Hellfire“.
Eine der bekanntesten Metal-Cover-Bands sind wohl Frog Leap. Ganz klar, dass Songs wie „Eye Of The Tiger“, „Zombie“ oder der Klassiker „Ghostbusters“ die Menge animieren, kräftig mitzusingen.
Schließlich soll es für Micha Rhein und seine Band In Extremo noch kurz vor 23 Uhr auf die Bühne gehen. Die Fans vor der Rockstage haben sich zahlreich versammelt, um die Mittelalter-Rocker zu feiern. Wer In Extremo und ihre Shows einmal gesehen hat, weiß, dass man sie eigentlich nicht beschreiben kann. Man muss sie erleben. Sie feiern in diesem Jahr übrigens ebenfalls ihr 30 jähriges Jubiläum, wie so viele andere Rock- und Metalbands auch.
„Sternhagelvoll“, „Feuertaufe“, „Vollmond“, „Störtebecker“ – wir könnten noch eine Weile so weiter machen – sind Songs, die Fans seit Jahren feiern, Songs, die einfach dazugehören, wenn Micha und Co. auf die Bühne gehen. Beendet wird die Show des Headliners mit -na klar- ebenfalls mit einem Klassiker: „Pikse Palve“ haut noch mal richtig auf den Putz, bevor das Rockharz sich dann schon fast dem Ende neigt.
Schließlich sollten noch Tragedy auf die Bühne, um das diesjährige Rockharz Festival ausklingen zu lassen. Passt so gar nicht ins Bild zu dem, was es sonst so zu hören gab? Glitzer und Coverversionen sollten den Abend -oder eher das Festival-Wochenende – nach weiteren 60 Minuten ausklingen lassen.
Das Rockharz übertrifft sich auch in diesem Jahr wieder einmal selbst!
Was soll man zum Rockharz anderes sagen außer: WOW! Nicht nur die Acts auf der Bühne können sich seit Jahren sehen lassen. Auch die Orga ist in diesem Jahr wieder besonders hervorzuheben!
„Leider“ müssen wir an dieser Stelle schon anmerken, dass das Rockharz 2026 bereits ausverkauft ist. Auch wenn derzeit noch nicht alle Künstler:innen bekannt sind, wundert es nicht, dass sich die Karten jedes Jahr auf’s Neue wie warme Semmeln verkaufen.
Selten wird ein Festival so hoch gelobt wir das Rockharz – und das auch unserer Meinung nach völlig zurecht. Egal ob Secu, Einlass, kulinarische Versorgung, die Rolli-Plattformen und die gesamte Betreuung und Angebote für Menschen mit Handicap – davon können sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche andere Festivals eine fette Scheibe abschneiden! Die Malteser und AWO sowie viele zusätzliche Helfer sorgten dafür, dass auch wirklich alle etwas von diesem einzigartigen Festival haben.
Auch die 96-jährige Oma Edelgard, die von Fans und Bands gleichermaßen geschätzt wird und auch noch die älteste Festival-Besucherin ist, erfreut sich am Metal, der für sie eine Art „Medizin“ ist. Es kann eigentlich keinen schöneren Beweis dafür geben, dass Metal Generationen verbindet und definitiv keine Altersgrenze kennt! Wir hoffen, Edelgard ist auch im nächsten Jahr wieder am Start und feiert kräftig in der ersten Reihe mit. Wir wünschen ihr, dass sie sich noch lange an Metal, Festivals wie dem Rockharz und natürlich an bester Gesundheit erfreut!
Zu erwähnen sei an dieser Stelle auch noch der Heiratsantrag von Festival Chef Buddy, welchen er
seiner Dani zum krönenden Abschluss des Festivals machte. Rund 25.000 Menschen feierten noch einmal diesen etwas anderen Höhepunkt des Festivals.
Schaut auf jeden Fall auch regelmäßig auf der Rockharz-Webseite rein, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, vor allem auch, was das Line Up im kommenden Jahr angeht. Natürlich halten wir euch auch auf dem Laufenden.
Wir bedanken uns beim Rockharz, dass wir wieder dabei sein durften!
Fotos (c): Daniel Benner
Text (c): Ani Wenskus / concertvisions