Maroon 5 – JORDI (Deluxe)
Was hat es mit dem Titel der Platte auf sich, fragt man sich vielleicht, wenn man nicht gerade zu den eingefleischten Maroon 5 Fans der ersten Stunde gehört. Nun, JORDI soll eine Hommage an den ehemaligen Bandmanager Jordan Feldstein sein, genannt Jordi, der vor 4 Jahren an einem Herzinfarkt starb.
Insgesamt gibt es auf der Deluxe-Version von JORDI 14 Titel zu hören. Dabei sind über die Hälfte der Songs, nämlich genau acht Stück, Duette bzw. gemeinsame Songs mit anderen Künstlern.
Beispielsweise wurde der Track „Beautiful Mistakes“, der die Platte eröffnet, mit Megan Thee Stallion aufgenommen. Besonders hervorzuheben ist hier aber ein anderer Song. „Remedy“ wurde mit der weltbekannten Stevie Nicks aufgenommen. Für die Jüngeren: Stevie wurde als Frontfrau der Band Fleetwood Mac weltbekannt. Der Song „Everywhere“ aus dem Jahr 1987 ist wohl fast jedem bekannt. Schaut einfach mal auf YouTube danach. 😉
Maroon 5 sind ja in den letzten Jahren immer mehr von moderner Radio Pop Musik, mit der sie einst begannen, zu mehr und mehr Rap übergegangen. Ob das der Band so gut getan hat, lassen wir an dieser Stelle einmal offen. Aber ihr letztes Album, welches vor JORDI erschien („Red Pill Blues“) erreichte in Deutschland beispielsweise nur Platz 44. Während sich das Debut-Album „Songs About Jane“ aus dem Jahr 2002 in den Top 10 platzierte. „It Won’t Be Soon Before Long“, „Overexposed“ und „V“ folgten und konnten sich ebenfalls in den Top 10 platzieren. Einzig „Hands All Over“ aus dem Jahr 2010 landete „nur“ auf Platz 17.
Nun, zurück zu JORDI. Auf der Platte findent sich neben den Rap/Hip Hop Songs auch noch ein seichtes Pop-Duett mit H.E.R. „Convince Me Otherwise“ plätschert lau vor sich hin, aber ein Ohrwurm will es auch nicht so recht werden.
„Nobody’s Love“ ist auch eher aus der Rubrik seichter Lovesong. Kann man problemlos im Radio laufen lassen, ohne dass sich die Stimme von Frontmann Adam Levine überschlägt, was sie bei einigen Songs ja gern mal tut. Nämlich dan, wenn Adam wieder Tonhöhen anschlägt, die einem Gänsehaut bereiten. Ob vor Freude oder weil einem die Nackenhaare zu Berge stehen – nun, das darf jede*r selbst beurteilen.
„Button“ in Zusammenarbeit mit „Anuel AA & Tainy“ ist auch wieder ein seichter und eigentlich guter Up Tempo Song, der durch die Rap Elemente auch irgendwie an Charme verliert.
Und schließlich wird das Album mit „Lifestyle“ abgeschlossen. Ein Duett zwischen Jason Derulo und Maroon 5 Frontmann Adam Levine. Eine erstaunlich gute Mischung aus Pop und R’n’B. Aber, Jason Derulo hat ja bekanntlich auch in der Vergangenheit schon den ein oder anderen Hit geliefert. Auch wenn diese Art von Musik hier auf concertvisions weniger präsent ist.
Ein schöner Lichtblick auf dem Album ist „Memories“. Mit Sicherheit ist der Text hier (u.a.) auch an den ehemaligen Manager, dem dieses Album gewidmet ist, Jordan Feldstein, gerichtet. „Toast to the ones that we lost on the way“ heißt es hier in einer Textzeile. In diesem Sinne: Erheben wir das Glas für alle, die wir in unserer Erinnerung haben und die Erinnerungen, die uns die lieben Menschen, die bereits von uns gegangen sind, ein Stück zurückbringen.
Ob es hier noch eine zweite Version mit Nipsey Hussle & YG gebraucht hätte, lassen wir ebenfalls an dieser Stelle mal dahingestellt. Ist ja bekanntlich alles Geschmackssache.
Alles in allem gibt es auf dem Album JORDI keine Gassenhauer wie es einst „This Love“ oder „Wake Up Call“. Was aber sicher der Widmung an Jordi „geschuldet“ ist (wenn man das so nennen kann). Das Album soll schließlich Erinnerungen an Jordi zurückbringen und ihm Freude bereiten. Und wenn das tut, dann hat das Album seinen Zweck voll und ganz erfüllt.